Autor Raymond Briggs im Alter von 88 Jahren verstorben

Es ist mittlerweile ein richtiges Ritual geworden. So wie bei uns zur Weihnachtszeit "Stirb Langsam" und zu Silvester "Dinner For One" das Fernsehprogramm dominieren, ist "The Snowman" ein fester Bestandteil des englischen Weihnachtsfernsehen. Die Geschichte eines fliegenden Schneemanns und seines Schöpfers, ein kleiner Junge, wird seit seiner Erstaustrahlung 1982 jedes Jahr gezeigt. Jetzt ist der Erfinder der Geschichte, Raymond Briggs, im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Brighton gestorben.

"The Snowman" erzählt von einem Jungen, der einen Schneemann baut, welcher in der folgenden Nacht zum Leben erwacht. Die beiden freunden sich an, stellen allerlei Unfug an und beginnen einen nächtlichen Rundflug zum Nordpol.

Das 1978 erschienene Kinderbuch und vor allem der 1982 produzierte Zeichentrickfilm gehört zu den einflussreichsten Weihnachtsmedien des englischsprachigen Raums. Der 26-minütige Film kommt tatsächlich, genau wie die Buchvorlage, ohne Dialoge aus. Die einzige Stimme ist im von Howard Wake komponierten Lied „Walking in the Air“ zu hören, welches mittlerweile beinahe noch populärer geworden ist als der Film. So wurde es bereits von zahlreichen Künstlern gecovert, darunter von Künstler*innen wie Nightwish, Kenny Loggins und Iron Maiden.

Durch die lange Lebensdauer des Films ebenfalls anhaltende Popularität des Kinderbuches gehört „The Snowman“ vermutlich zu jenen Kindheitsschätzen, die viele erwachsen gewordene Kinder ihren eigenen Kindern mitgeben. Dementsprechend ist die Geschichte mittlerweile für Generationen von Kindern fester Teil der Weihnachtszeit und es ist zu erwarten, dass sie auch zukünftig Familien zur Weihnachtszeit vor den Fernseher bannen wird.

Nur einem gefiel die Popularität des Films nicht: “Mich hat es vor Jahren schon genervt. Es nervt mich sogar noch mehr, dass das ganze seit 40 verdammten Jahren läuft“, erzählte Schneemann-Erfinder Briggs dem britischen Guardian. Nun ist der preisgekrönte Schriftsteller und Illustrator verstorben, doch seine ursprünglich gar nicht so weihnachtliche Geschichte wird wahrscheinlich auch in 40 weiteren Jahren noch Generationen von Kindern verzaubern.

Von Max Möller