Kino

"Aus dem Nichts": Kritik zum Oscar-Beitrag von Fatih Akin mit Diane Kruger!

Ein Film wird zum selbstzerstörerischen „Tatort“: Fatih Akins Cannes-Thriller "Aus dem Nichts" mit Diane Kruger trifft erstaunlich selten die richtigen Töne. Vom 52. Karlovy Vary International Film Festival berichtet David Rams für TVMovie.de

Aus dem Nichts In the Fade
Als Hauptdarstellerin wurde Diane Kruger für "Aus dem Nichts" mit einem Hauptpreis beim Filmfestival in Cannes ausgezeichnet. Doch darüber hinaus enttäuscht Fatih Akins neuer Film. Foto: Film Servis Festival Karlovy Vary

Alles oder Nichts. Es sind vor allem die Zwischentöne, die man im neuen Film von Fatih Akin vergeblich sucht. Bei der Ausgangslage, die "Aus dem Nichts" dem Zuschauer liefert, ist das auch wirklich nicht einfach: Katja (Diane Kruger) muss zusehen, wie ihr Leben von einem auf den anderen Moment in alle Einzelteile zerfetzt wird: Bei einer Detonation wurden ihr Mann Nuri (Numan Acar) und ihr Sohn Rocco (Rafael Santana) auf widerlichste Art und Weise getötet. Für Katja bricht nicht nur eine Welt zusammen, es beginnt auch ein grausamer Erkenntnisprozess: Sie hat womöglich die Täter dieses Anschlags kurz vorher mit ihren eigenen Augen gesehen…

Geballte Gegensätze

Rastlos, gewaltig und roh fängt Akin das erste Drittel seines in drei Teile gesplitteten Thrillers auf: Die verbale Langsamkeit, mit der Diane Krugers Figur vom ermittelnden Kriminalkommissar konfrontiert wird, ist in der ultimativen Gewalt der Situation auch für die Zuschauer unerträglich. Rainer Klausmanns Kamerarbeit ist neben einer entfesselt aufspielenden Kruger das eigentliche Highlight von „Aus dem Nichts“: Die präzise kadrierten Bilder unterstreichen immer wieder das Ungleichgewicht zwischen Katjas Seelenleben und der vermeintlichen Wahrheitssuche.

Doch spätestens beim Übergang zum zweiten Teil des Films, sehr plakativ „Die Gerechtigkeit“ tituliert,  entwickelt sich „Aus dem Nichts“ zu einer Moral- und Lehrstunde, die, außer viel Wut im Bauch, einfach jeglichen Blick auf ein thematisches Gleichgewicht verliert: Aus dem Verlustdrama wird ein Gerichtsthriller. Und plötzlich bevölkert eine xenophobe Grundstimmung, unfähige Justizbeamten, narzistische Strafverteidiger mit Nazi-Tendenzen usw. das Bild . Der Film schmeißt in kurzer Zeit mit so vielen moralischen Plattitüden vor sich, dass man unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Unfähigkeit gar nicht mehr weiß, dass da drunter irgendwo eine persönliche Verlustgeschichte steckt.

Doch die steht ganz plötzlich im letzten Drittel des Films im Fokus und mündet in das wohl schlimmstmögliche Endszenario. „Aus dem Nichts“ ist ein Paradebeispiel dafür, dass thematische Überhöhung einer vermeintlich persönlichen Geschichte definitiv das Genick brechen können. Vor allem, wenn sie mit dem Vorschlaghammer durchgedrückt werden – ohne Rücksicht auf Verluste. Der eigentliche „Tatort“ von „Aus dem Nichts“ ist der Film an sich – und er ist wirklich nicht schön anzuschauen.

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