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„Retribution“: Kann das Remake überzeugen? | Filmkritik

Liam Neeson spielt die Hauptrolle in „Retribution“, einem Remake eines spanischen Thrillers. Doch kann die Neuauflage überzeugen? Das erfahrt ihr in unserer Kritik.

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Es wirkt zunächst nach einem typischen Morgen für Banker Matt Turner (Liam Neeson), der seine Kinder zur Schule fahren und dann zur Arbeit will. Die Situation wird aber kompliziert, als Matt plötzlich von einer unbekannte Nummer angerufen wird. Der Mann am anderen Ende der Leitung eröffnet dem Vater, dass er eine Bombe in seinem Auto platziert habe. Matt erfasst die Panik. Wer ist der Unbekannte? Was will er? Ist die Drohung wahr?

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„Retribution“ ist das US-Remake des spanischen Films „El desconocido – Anrufer unbekannt“ welcher bereits 2015 veröffentlicht wurde. Der Thriller ist seinem Original sehr ähnlich, es wurden nur kleinere Details verändert wie z.B. der Handlungsort und das Alter der Kinder.

Der Thriller kann über die meiste Zeit eine gute Spannung aufbauen. Die Geschichte ist vielversprechend und kann sich in viele verschiedene Richtungen entwickeln, doch genau hierbei hakt es leider. Die Hauptfigur verbringt gut zwei Drittel der Spielzeit im Auto, lässt sich von seinem Erpresser schikanieren und durch Berlin scheuchen, wodurch die Handlung häufiger unnötig in die Länge gezogen wird. Erst in den letzten 20 Minuten des Filmes wird dieser Ablauf verändert. Von hier an kommt dann alles Schlag auf Schlag, bis die Identität des Erpressers enthüllt wird. Die vom Titel erwartete „Retribution“, also Vergeltung, bleibt allerdings aus. Stattdessen werden die Zuschauer:innen in den letzten Minuten mit Informationen überschüttet, wodurch auch die endgültige Auflösung eher enttäuschend wirkt.

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Dem Film an sich fehlt es jedoch keinesfalls an engagierten Darsteller:innen, einer soliden Regie und auch der Spannungsaufbau ist über weite Strecken gelungen und fesselt. Die Musik untermalt durch den Film hindurch auch immer wieder passend die Stimmung der einzelnen Szenen, ohne jedoch herauszustechen. Doch gibt es leider einige Handlungsstränge, welche unschlüssig und realitätsfern erscheinen. So spielt der Film in Berlin, Fernseh- und Radioübertragungen sind auf deutsch, doch reden in der englischen Original-Fassung die meisten Figuren, bis auf ein paar Polizisten, Englisch oder zumindest Deutsch mit einem starken Akzent. Dies ist bei einer amerikanischen Verfilmung verständlich, aber man hätte sich für einen besseren Fluss für eine Sprache entscheiden können, vor allem, da die Sprachbarriere keine größere Rolle spielt.

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Am Ende bleibt ein Thriller, der definitiv nicht zu Liam Neesons besten Werken gehört. Der Film bietet jedoch für Fans des britisch-irischen Schauspielers gute Unterhaltung, solange man über das etwas enttäuschende Ende hinweg sehen kann.

„Retribution“ startet am 14. September hierzulande in den Kinos, einen Trailer zum Film seht ihr hier: