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"Rage 2" Test: Ballern mit viel Wut im Bauch | PS4, Xbox One, PC

Wartet mit jeder Menge "Doom"- und "Just Cause"-Expertise der nächste Shooter-Hit auf uns? So gut hat uns "Rage 2" im Test für PS4, Xbox One und PC wirklich gefallen!

Bethesda

Das Ödland ruft schon wieder. Doch diesmal ist es nicht etwa Mad Max, der in einer dystopischen Zukunftsvision nach dem Rechten sehen muss, sondern wieder einmal (ein männlicher oder weiblicher) namenloser Ranger, der sich 30 Jahre nach den Ereignissen von "Rage" gegen eine größenwahnsinnige Zusammenkunft namens Authority zur Wehr setzen muss. Die machen nämlich nicht nur mit jedem Einzelnen kurzen Prozess, der sich ihnen in den Weg stellen möchte, sondern experimentieren auch noch mit durchgeknallten Biowaffen und trumpfen vor allem mit einer höchst verachtenswerten Attitüde auf. Und das verursacht natürlich jede Menge Wut, die sich in "Rage 2" spielerisch in ziemlich unterhaltsame Gefechte entlädt.

Dass „Rage“ schon immer etwas anders war, als die großen Brüder und Schwestern namens "Doom" und "Quake", bewies auch schon der erste Teil bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2011. Doch auf allzu viel Gegenliebe ist der id software-Titel damals nicht gestoßen. Umso überraschter waren viele Fans, als "Rage 2" im vergangenen Jahr offiziell angekündigt wurde. Hauptverantwortlich für das Spiel zeichnet diesmal jedoch nicht id software selbst, sondern die "Just Cause"-Entwickler der Avalanche Studios, die 2015 mit „Mad Max“ tatsächlich einen ganz ähnlich gelagerten Open-World-Titel veröffentlicht haben. Open World das rasante Gunplay der id Titel: Klingt eigentlich, wie ein Traum der wahr wird – oder?

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Rage 2: Rasante Gefechte | Abziehbildchen der Post-Apokalypse

Auch per Vehikel geht es in "Rage 2" actionreich zur Sache!          Bethesda

Ob zu Fuß oder per futuristischem Gefährt: "Rage 2" wirft Spieler ohne große Umschweife in eine riesige Open-World, in der uns NPC in einigen abgefahrenen Ödland-Destinationen mit Aufträgen ohne Ende versorgen. Dank Spezialfähigkeiten, upgradebarer Vehikel und Waffen werdet ihr in teils irrsinnige Feuergefechte geworfen, die definitiv zu den besten Momenten in "Rage 2" gehören. In den wilden Schießpassagen "slidet" ihr euch vorbei an Kontrahenten, knockt sie per „Faustsprung“ gleich in der Mehrzahl aus und versetzt ihnen dank der präzisen Steuerung auch aus guter Entfernung einen sehenswerten Headshot. Tatsächlich erinnert zumindest das Waffenhandling und das irre Tempo der Gefechte in den besten Momenten an „Doom“ & Co. Da hat Avalanche tatsächlich ganze Arbeit geleistet.

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Ansonsten folgt die knapp 15-stündige Kampagne den typischen Open-World-Mustern: Ihr sammelt über die komplette Weltkarte hinweg fleißig Haupt- und Nebenquests, die leider nur äußerst selten Abwechslung bieten und könnt damit eure Fähigkeiten bzw. euren Gear upgraden. So gut und motivierend das Gunplay insgesamt auch sein mag, so absolut eindimensional fallen Story und Missionen leider aus. Tatsächlich spielt hier auch die ziemlich leblose Open World eine große Rolle: Zwar ist „Rage 2“ durchaus ansehnlich und bietet zumindest grafisch in seiner weiten Spielefeld ziemlich viel Abwechslung, doch neben den sich schnell wiederholenden Missionen bietet die Open World kaum Erkundungsanreiz und wirkt seltsam leer und öde. Selbst die coolen Fahrzeugkonvoi-Eroberungsmissionen nutzen sich dabei ziemlich schnell ab.

 

Rage 2: Fazit

"All The Rage Back Home" hat die US-Indie-Band “Interpol” einen Album-Opener benannt und tatsächlich hat man das Gefühl, als hätten es Avalanche und id Software verpasst ihrem Open-World-Shooter mit der nötigen Dosis Wahnsinn zu infizieren und sich stattdessen auf bewährter "Hausmannskost" ausgeruht. Denn dank dem exzellenten Gunplay und den verdammt unterhaltsamen Gefechten bietet „Rage 2“ eigentlich die perfekte Voraussetzung für einen starken Open-World-Shooter. Doch die quasi nichtexistente Story, die schnell abgenutzten Haupt- und Nebenmissionen und die leider ziemlich "öde" Spielewelt lassen uns insgesamt etwas ernüchtert zurück.

Rage 2 ist seit dem 14. Mai 2019 für PS4, Xbox One und PC erhältlich.