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"You" bei Netflix: Beck ist keine Heldin! | Interview mit Elizabeth Lail

Der ultimative Date-Schreck: In der neuen Netflix-Serie "You - Du wirst mich lieben" macht Elizabeth Lail die Bekanntschaft mit einem sympathischen Buchverkäufer, der sich allerdings als Psycho-Stalker entpuppt. Im Interview verriet sie uns nicht nur, ob sie seit der Serie die sozialen Medien meidet, sondern auch, was "You" so anders macht als die Konkurrenz.

You bei Netflix mit Elizabeth Lail
Endlich startet "You" bei Netflix: Im Interview verriet uns Darstellerin Elizabeth Lail, warum "Beck" in der Serie keine Heldin für sie ist! Foto: Netflix

Er ist der nette Typ vom Buchladen nebenan. Wortgewandt, charmant und mit einem fast schon schüchternen Lächeln auf den Lippen. Und plötzlich scheint sich wie aus dem Nichts etwas zwischen beiden anzubahnen – denn Buchhändler Joe scheint seine Herzensdame Beck besser zu kennen, als sie sich selbst…

Wer glaubt, dass "You - Du wirst mich lieben" eine weitere Serie ist, in der sich zwei junge Menschen unsterblich ineinander verlieben, wird spätestens nach der ersten Folge eines Besseren belehrt. Denn der vermeintlich sympathische "Joe" (gespielt von Penn Badgley) entpuppt sich als psychotischer Stalker, der die junge "Beck" (Elizabeth Lail) als seine Traumfrau auserkoren hat. Und für die vermeintlich perfekte Liebe geht Joe über alle erdenkbaren Grenzen.

 

Die 26-jährige "You"-Hauptdarstellerin Elizabeth Lail (bekannt durch den Serien-Hit "Once Upon a Time") konnte sich mit ihrem Serien-Alter-Ego von Anfang an sehr gut identifizieren, wie sie uns im TVMovie.de-Interview verriet. Was ihre Rolle im Zeitalter von #MeToo bedeutet und warum sie Social Media nicht komplett den Rücken kehren möchte, enthielt sie TVMovie.de im Interview ebensowenig vor:

TVMovie.de: Was hat dich an der Rolle gereizt?

Elizabeth Lail: Mich hat begeistert, wie nachvollziehbar Becks Geschichte ist. Natürlich nicht unbedingt der Psycho-Stalker-Aspekt, aber der tägliche Kampf einer jungen Frau, die lernen muss, wie man mit sexuellen Beziehungen, schwierigen Freundschaften, künstlerischer Erfüllung und eben dem alltäglichen New Yorker Wahnsinn umgeht. Ich habe mich ziemlich schnell mit ihr verbunden gefühlt.

Thematisch ähnelt "You" vielen anderen Serien, ist aber doch ganz eigen. Was macht die Serie so speziell?

Ein großer Aspekt, der die Serie so anders macht, sind vermutlich die Erzählstimmen der Protagonisten. Wir erleben die Geschichte zunächst aus Joes innerer Perspektive, später dann auch aus Becks innerer Sicht. Was wir also sehen, ist ziemlich eingefärbt von der Art, wie Joe und Beck die Geschichte jeweils erleben und fühlen. Natürlich hat "You" Momente einer typischen romantischen Komödie - besonders in den Beziehungsszenen. Gleichzeitig lauert unter der Oberfläche dieser dunkle Schatten - voll von Manipulation und psychotischen Verhaltensweisen.

Elizabeth Lail und Penn Badgley bei "You"
Elizabeth Lail und Penn Badgley im Gespräch! Bild: Getty Images

Nicht nur Joes generelles Verhalten ist angsteinflößend, sondern auch die Tatsache, wie er über Becks Social-Media-Accounts spielend einfach an ihre intimsten Geheimnisse herankommt und diese gegen sie verwendet…

Ich bin niemand, der vom Worst-Case ausgeht und Beck tut das auch nicht (lacht). Es hat mich daran erinnert, dass wir Menschen schnell danach beurteilen, wie sie sich online präsentieren. Und das Spezielle an Joe ist, dass er über alles, was er von Beck online erfährt, eine Vermutung anstellt. Und das dann als Fakt wahrnimmt.

Und das ist ein Aspekt, über den wir uns als Gesellschaft wirklich bewusst sein müssen: Wir beurteilen viele Menschen mittlerweile ohne sie überhaupt getroffen oder kennengelernt zu haben. Die Menschen sind aber nicht so, wie sie sich auf Instagram präsentieren. Die Menschen sind deutlich komplexer. Echte Beziehungen funktionieren auch nur über echten zwischenmenschlichen Kontakt.

Hat die Serie etwas mit deinem Social Media-Umgang getan?

Ich war nie besonders aktiv auf den sozialen Medien. Kurioserweise bin ich viel häufiger auf Instagram unterwegs, seitdem die Serie in den USA gestartet ist, weil ich mich natürlich auch selbst promoten muss. Aber ich bin auch vorsichtig: Ich würde niemals posten, wo ich mich gerade befinde usw. Wir müssen einfach deutlich umsichtiger damit verfahren. Wer weiß, wie wir über die aktuelle Zeit in zehn bis 15 Jahren denken.

Jede Figur in "You" hat eine bestimmte Vorstellung davon, wer "Beck" wirklich ist. Warum fällt es ihr so schwer, zu sich selbst zu finden?

Beck verfängt sich in dieser typischen Verhaltensweise, bei der sie versucht, jeder Person, mit der sie Kontakt hat zu gefallen. Und dafür muss sie sich zwangsläufig immer wieder verändern. Egal, ob das Peach, Benji oder Joe ist: Letztendlich will sie sich damit zum einen vielleicht nur selbst schützen, zum anderen aber auch das meiste aus der jeweiligen Beziehung herausholen. Doch dann gibt es diesen Moment mit dem Professor, in dem sie tatsächlich spürt, dass sie diese Rollen nicht mehr spielen kann und auch nicht mehr spielen möchte. Sie findet langsam und sicher ihre Stimme und lernt, wo sie in den jeweiligen Beziehungen gerne stehen möchte.

In gewisser Weise thematisiert "You" verschiedene Stadien von Machtmissbrauch und porträtiert damit auch, was durch die #MeToo-Bewegung ins Bewusstsein der Menschen gerückt ist. War es dir deshalb besonders wichtig, eine Figur wie "Beck" gerade jetzt spielen zu können?

Wir haben gerade die erste Staffel von "You" gedreht, als der Harvey Weinstein-Skandal ans Licht kam und quasi die komplette #MeToo-Bewegung gestartet hat. Und tatsächlich hatte ich schon mit Menschen am Set und mit meinen Freunden über diese kleinen Machtspiele geredet, denen sich eine junge Frau in einem männerdominierten Umfeld stellen muss. Für mich hat der Prozess, solche „Ungerechtigkeiten“ auch aktiv anzusprechen parallel zu #MeToo begonnen.

Gleichzeitig war es aber auch hart eine Figur wie Beck zu spielen, die von Joe in solch einer massiven Art und Weise manipuliert wird und das zunächst, ohne es zu bemerken, gerade weil ihre Geschichte trotz aller Überzeichnung auch sehr nah am wahren Leben dran ist. Leider definieren sich viele Frauen über (ihre) Männer und lassen dieses Verhalten auch zu. Es hat auf jeden Fall zu vielen Diskussionen in meinem Umfeld geführt und ich bin froh, dass weiterhin darüber geredet wird, auch wenn Beck für mich keine Heldin ist.

Joe (Penn Badgley) will es "Beck" (Elizabeth Lail) Recht machen! Bild: Netflix

Wer ist die ehrlichste Person in Becks Leben?

OMG (lacht). Das ist wirklich schwer zu sagen. Traurigerweise denkt Beck vermutlich, dass es Joe ist. Für mich ist niemand in der Serie ehrlich. Und das ist herzzerreißend.

Interview & Text: David Rams

Alle Infos zum Netflix Abo und den Kosten erfahrt ihr in unserem Artikel. Neue Serien und Filme im Dezember 2018 gibt es hier! Und weitere Tipps zu den besten Netflix-Serien erhaltet ihr unter dem Link. Neue Serien bei Amazon Prime im Dezember 2018 verraten wir euch in unserem anderen Artikel.

 


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