Wilko Johnson ist tot | Er war „Game of Thrones”-Star und „Dr. Feelgood”-Guitarist

Wer am heutigen Mittwoch die Facebook-Seite des Musikers und Schauspielers Wilko Johnson besuchte, den erwartete ein Schock. Neben einem Foto des 75-Jährigen ist dort seit einigen Stunden eine tieftraurige Nachricht zu lesen: „Dies ist die Mitteilung, die wir nie machen wollten, und wir [verfassen] sie schweren Herzens im Namen von Wilkos Familie und der Band: Wilko Johnson ist gestorben. Er starb am Montagabend, dem 21. November 2022, in seinem Haus in Westcliff On Sea. Er war 75 Jahre alt.“

 

„Dr. Feelgood“-Gitarrist Wilko Johnson im Alter von 75 Jahren verstorben

Wer die Nachricht konkret verfasst hat, bleibt offen, doch sie endet mit der Bitte, die Privatsphäre von Johnsons Familie „in dieser sehr traurigen Zeit“ zu respektieren und einem Dank an all jene, die während „Wilkos unglaublichem Leben so eine enorme Unterstützung waren“.

Wilko Johnson galt als prägender Einfluss auf die britische Punk-Bewegung. 1947 wurde er in Canvey Island, Essex, als John Peter Wilkinson geboren und begann bereits als Teenager Gitarre zu spielen. 1971 gründete er gemeinsam mit Sänger Lee Brilleaux, Bassist John B. Sparks und Schlagzeuger John Martin die Band „Dr. Feelgood“ und startete karrieretechnisch durch. Die Band sollte später zu einer der tragenden Säule der britischen Pub-Rock-Szene werden. Großen Anteil daran hatte Wilko Johnson mit seinem unverwechselbaren Gitarrenstil und den extravaganten Bühnenauftritten. 1977 verließ Johnson die Band jedoch nach einem Streit über die Setlist eines Albums. Danach war er als Sessionmusiker aktiv und wurde häufig gebucht. Eine Zeit lang war er Mitglied von Ian Durys Begleitband „The Blockheads“.

 

In „Game of Thrones“ spielte Wilko Johnson Ser Ilyn Payn

Zwischen 2011 und 2012 war Johnson dann in seiner ersten und einzigen Serienrolle zu sehen. In den ersten beiden Staffeln des Fantasy-Epos „Game of Thrones“ war er in vier Folgen als Henker Ser Ilyn Payn zu sehen.

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2013 wurde bei Johnson Bauchspeicheldrüsenkrebs im Spätstadium diagnostiziert und er entschied sich gegen eine Chemotherapie. In diesem Jahr wurde ihm gesagt, er habe nur noch neun bis zehn Monate zu leben. Nach einer OP, bei dem ihm ein drei Kilo schwerer Tumor entfernt wurde, wurde er später jedoch als „krebsfrei“ aus dem Krankenhaus entlassen und veröffentlichte 2014 das Album „Going Back Home“, eine Kollaboration mit dem Who’s Roger Daltrey. „Jetzt verbringe ich meine Zeit damit, mich allmählich mit der Idee abzufinden, dass mein Tod nicht unmittelbar bevorsteht, dass ich weiterleben werde“, sagte er im selben Jahr bei den Q-Awards.

Das letzte Album, das Wilko Johnson veröffentlichte, war „Blow Your Mind“ im Juni 2018. Nun ist der legendäre Gitarrist im Alter von 75 Jahren verstorben. Über die Todesursache ist nichts bekannt.