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Kino

„White Bird“-Regisseur Marc Forster: Seine Tochter spielt in dem Film mit!

Am 11. April erscheint Marc Forsters neuer Film „White Bird“. Wir durften vorab mit dem erfolgreichen Regisseur sprechen und haben einen spannenden Einblick hinter die Kulissen bekommen!

White Bird
Ariella Glaser und Orlando Schwendt spielen Sara und Julien in „White Bird“. Foto: Leonine Studios

Es ist ein Film zum Träumen, zum Weinen und vor allem zum Nachdenken. Marc Forsters neuestes Werk „White Bird“ erscheint ab heute in den Kinos und erzählt die bewegende Geschichte des jüdischen Mädchens Sara und ihrem Schulkameraden Julien. Die Zuschauer:innnen werden ins von Deutschland besetzte Frankreich im Jahr 1943 zurückversetzt. Eine Zeit, in der Krieg und Unsicherheit herrscht. Nach der Deportation ihrer Eltern durch die Nazis findet Sara Zuflucht bei der Familie ihres Schulkameraden, die sich trotz der enormen Gefahr, die dies für sie selbst darstellt, entscheidet, sie zu beschützen. Vor allem Julien riskiert für Sara alles, obwohl er von ihr in der Schule wegen seiner Behinderung stets gemieden wurde.

„White Bird“ ist nicht nur eine Geschichte des Überlebens, sondern auch eine Lektion in Empathie. Durch die Augen des jungen Mädchens und ihrer Retter bietet der Film Einblicke in Zeit des Zweiten Weltkrieges und führt den Zuschauer:innen vor Augen, was Hoffnung, Mitgefühl und Solidarität bewegen kann.

Zum Start des Films durften wir mit Regisseur Marc Forster über „White Bird“ sprechen. Wieso es genau das Drehbuch sein musste und welcher bekannte Schauspieler eigentlich Julien spielen sollte, verriet er uns im Interview.

TVM: Warum hast du dich für „White Bird“ entschieden?

Marc Forster: Für mich ist es eine wahnsinnig schöne Liebesgeschichte. Als ich das Buch gelesen habe, hat es mich einfach im Herzen getroffen und ich habe gleich gedacht, dass ich das unbedingt verfilmen muss. Es beinhaltet Themen und Problematiken, die mich sehr interessieren. Wie zum Beispiel Mobbing und Antisemitismus – aber gleichzeitig hat der Film durch die Liebesgeschichte etwas Märchenhaftes. So eine Geschichte könnte eigentlich in jedem Kriegsgebiet dieser Welt stattfinden.

TVM: Wann hast du zum ersten Mal von „White Bird“gehört?

Marc Forster: Das war sechs Wochen nach dem Lockdown. Ich konnte mich dadurch viel besser mit Sara identifizieren, wie sie in der Scheune sitzt und nicht mehr herauskommt. Das hat mich dann auch gleich noch mal mehr getroffen. Auf einmal war man selbst auch nur noch zu Hause und konnte nicht mehr raus.

TVM: Glaubst du, der Film wäre anders geworden, wenn es Covid nicht gegeben hätte?

Marc Forster: Ich glaube schon. Als ich es damals gelesen habe, wollte ich ihn auch unbedingt gleich machen und nicht warten.

TVM: Wonach suchst du Geschichten aus?

Marc Forster: Zum Teil entwickle ich die selbst, zum Beispiel der letzte Film mit Tom Hanks „Ein Mann namens Otto“. Der ist mit ihm zusammen entstanden. Bei „White Bird“ habe ich die erste Fassung aber schon zugeschickt bekommen.

TVM: Wenn man so lange an so einem Film arbeitet, fällt es einem dann schwer, Abschied zu nehmen, oder ist man froh, dass es irgendwann ein Ende hat?

Marc Forster: Ich bin immer froh, wenn es ein Ende hat. Irgendwann ist es einfach an der Zeit. Man arbeitet so viel daran und möchte immer verbessern und verbessern. Man kommt aber an den Punkt, wo man es fast selbst nicht mehr anschauen kann, weil man so viel Energie und Emotionen da rein investiert, dass man dann denkt, okay, jetzt habe ich es.

TVM: Wie nah seid ihr an der Buchvorlage geblieben?

Marc Forster: Wir sind sehr nahe an der Buchvorlage geblieben, der Autor war auch involviert in der Entwicklung des Drehbuchs, also ich würde sagen zu 85, 90 Prozent.

TVM: Julien und Sara haben mich in dem Film sehr beeindruckt: Wie findet man so talentierte junge Schauspieler:innen?

Marc Forster: Wegen Covid war ich schon sehr nervös, ob alles klappt. Weil Orlando in Australien, Ariella in London, und ich in LA war. Alles war online und es ging darum herauszufinden, ob die Chemie zwischen ihnen stimmt. Ich habe die beiden dann in Prag kennengelernt und sofort realisiert, dass sie wahnsinnig gut zusammen harmonieren. Bryce Gheisar, der den anderen Julian spielt, hat zuerst für den Julien vorgesprochen. Dann habe ich ihn gefragt, ob er mal „für den Bösewicht“ vorsprechen kann, und das hat er dann auch gemacht. Er war so gut und hat die Rolle dann auch bekommen – aber das war wirklich schwierig für ihn, weil er so ein lieber Mensch ist.

TVM: Ist es eine besondere Herausforderung, mit jungen Erwachsenen zusammenzuarbeiten?

Marc Forster: Ich habe das ja schon ein paarmal gemacht und da ist es halt sehr wichtig, dass man schauen muss, ob das wirklich die richtigen für die Rollen sind.

TVM: Mit Helen Mirren und Gillian Anderson sind zwei sehr hochkarätige und beschäftigte Schauspielerinnen dabei. Wie hast du sie davon überzeugt, dass sie bei „White Bird“ mitspielen?

Marc Forster: Hellen und ich kannten uns schon vorher. Sie fand das Drehbuch und die Geschichte einfach sehr gut. Das war natürlich toll und ein Grundstein, den man dann gleich am Anfang hat und auf den man dann aufbauen kann. Sie hat recht schnell zugesagt, und Gillian kannte ich auch. Wir haben uns über die Jahre hinweg immer wieder getroffen und wollten miteinander arbeiten. Sie fand auch die Geschichte sehr wichtig und sehr gut und wollte dann auch mitwirken.

TVM: Würdest du sagen, dass sich die Erwartungen der Zuschauer:innen an Filme im Laufe der Jahre verändert haben?

Marc Forster: Ja, schon, durch Social Media sitzen Leute viel vor dem Handy. Ihre Aufmerksamkeit ist viel kürzer geworden. Das fand ich auch toll an Orlando zum Beispiel, der kam ans Set und hatte nie ein Handy dabei. Der hat sich auf die Rolle konzentriert und sich da eingelebt. Ich habe das Gefühl, unsere Aufmerksamkeit ist nicht mehr die gleiche. Aber ich habe auch das Gefühl, sie kommt langsam wieder zurück. Ich merke das auch bei meiner Tochter, die sagt, ich will nicht so viel am Handy sitzen. Das interessiert mich nicht so, die Welt interessiert mich mehr. Das ist vielleicht ein Trend und das fand ich eigentlich sehr schön.

TVM: Hat ihre Tochter den Film auch schon gesehen?

Marc Forster: Ja, sie findet den Film wirklich toll! Am Anfang ist sie als Statistin auch kurz zu sehen. Ich habe tatsächlich „Christopher Robin“ damals für sie gemacht, weil sie mir gesagt habe, ich mache nur Filme für Erwachsene und das habe ich dann verändert.

TVM: Ich würde denken, dass „White Bird“ ausreichend Potenzial für eine Serie hätte – warum ist es ein Film geworden?

Marc Forster: Das ist echt eine gute Idee, daran habe ich noch gar nicht gedacht, das muss ich meinem Studio vorschlagen. Ich finde Serien schon sehr anstrengend aus der Sicht eines Regisseurs. Wenn ich jetzt daran denke, dass ich zehn, zwölf Stunden, also zehn Episoden drehen muss, ist das nicht verlockend. Da ist mir das Film-Format einfach lieber. Aber ich würde vielleicht schon eines Tages eine Serie machen, aber ich weiß es noch nicht – mal sehen.

TVM: Ich bin gespannt. Vielen Dank für das Gespräch!

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