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"Fire Island"-Star Margaret Cho: "Die Insel ist ein Zufluchtsort für queere Menschen"

In der romantischen Komödie „Fire Island“ ist Margaret Cho als selbsternannte Mom der queeren Freundesgruppe, die auf der Insel Partyurlaub macht, zu sehen. Im Interview erzählt sie uns, warum der Film als auch der gleichnamige Ort für sie so besonders sind.

Fire Island Margerete Cho
Margerete Cho übernimmt eine der tragenden Rollen in "Fire Island" und stand uns im Vorfeld Rede und Antwort. Foto: IMAGO / YAY Images

Margaret Cho wirkt sehr konzentriert, als sie unsere Fragen beantwortet. Immer wieder streichelt sie ihre Hündin Lucia, die auf ihrem Schoß sitzt, und strahlt in ihrem weißen Kleid mit bunten Schriftzügen dabei genau das aus, was auch ihr neuer Film „Fire Island“ verkörpert: Vielfalt, Humor und gleichzeitig Tiefgründigkeit.

In der romantischen Komödie rund um Noah (Joel Kim Booster), Howie (Bowen Yang) und ihre Gang, spielt sie diejenige, die die Gruppe jedes Jahr nach Fire Island einlädt – dem Urlaubsort für queere Menschen. Als sie der Gruppe jedoch beichtet, dass sie ihr Haus dort verkaufen muss, beschließen die Männer, den Partyurlaub noch einmal richtig zu nutzen. Neben Unterwäsche-Partys, Karaoke-Einlagen und der ein oder anderen Liebesaffäre spricht der Film auch ernste Themen an: Diskriminierung, mangelnde Repräsentation und das Gefühl von Zugehörigkeit. Nicht nur dadurch wirken die Reisen der Protagonist:innen sehr authentisch. Auch die Dialoge wirken sehr lebensnah – typische Rom-Com-Einlagen lässt sich der Film, der von „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen inspiriert wurde, trotzdem nicht nehmen.

Wenn Margaret Cho nicht schauspielert, kann man sie als Stand-Up-Comedian, Sängerin und Podcasterin verfolgen. Für ihre Arbeit war sie bereits mehrmals für die Emmys oder Grammys nominiert. Doch neben der Unterhaltung findet sie auch eine Stimme für wichtige Themen wie Anti-Rassismus, Anti-Mobbing und steht für die Rechte von LGBTQ+ Menschen ein.

Im Interview spricht Margaret Cho über Diversität in der Filmbranche, wie es ist, sich in einem Land, in dem man geboren wurde, nicht zugehörig zu fühlen und was Pride für sie bedeutet.

TV Movie Online: In "Fire Island" spielst du Erin, die sich als „Mom“ der Gruppe identifiziert. Hat es dir Spaß gemacht, in diese Rolle einzutauchen?

Margaret Cho: Ja, das hat mir großen Spaß gemacht und spiegelt auch mich als Person wider. Erin ist eine Stimme der Vernunft, aber gleichzeitig auch selbst ziemlich verwirrt. Und ähnlich wie sie hatte auch ich nicht das beste Leben. Aber in der queeren Community finden wir oft starke Bindungen. Dadurch war es für mich auch einfach diese Mutterrolle einzunehmen.

TV Movie Online: Deine Co-Stars Joel Kim Booster und Bowen Yang erzählen, dass du sie als queere Comedians inspiriert hast. Wie war das für dich, mit den beiden zu arbeiten?

Margaret Cho: Das war wirklich toll. Die beiden haben auch mich inspiriert und ich konnte viel von ihnen lernen. Sie sind so talentiert und ich glaube sie haben eine große Zukunft vor sich.

TV Movie Online: Warst du jemals auf Fire Island, bevor du den Film gedreht hast?

Margaret Cho: Ja, ich gehe schon seit Jahren immer wieder dorthin. Es ist ein Zufluchtsort für queere Menschen, dort können sie einen sicherer Urlaub machen. Und ich freue mich schon, wieder nach Fire Island zurückzukehren.

Fire Island
Fire Island mit Margerete Cho Foto: Disney+

TV Movie Online: Im Film sagt Noah, dass die Zeit auf Fire Island anders vergehe. Ist das für dich persönlich auch so?

Margaret Cho: Ja, das glaube ich. Die Zeit, die man dort mit seinen Freund*innen verbringt, ist viel intensiver und man schätzt sie mehr. Für mich steht die Zeit dadurch fast still auf Fire Island.

TV Movie Online: Im Film geht es viel um Freunde, die zu Familie werden. Ist das etwas, das du nachempfinden kannst?

Margaret Cho: Absolut. In der Gay Community, war es lange notwendig, eine andere Familie zu finden, weil unsere eigenen Familien uns nicht ganz verstanden haben. Das hat sich inzwischen verändert und viele Familien sind jetzt genauso für ihren queeren Kinder da. Aber trotzdem denke ich, dass diese Tradition der queeren Familien immer bestehen bleibt. Wir verstehen uns einfach auf eine besondere Art und Weise. Und es ist wichtig, das auch in einem Film zu zeigen.

TV Movie Online: Als Comedian sprichst du auch viel über wichtige politische Themen. Wie schaffst du den Spagat zwischen einer wichtigen Message und Humor?

Margaret Cho: Diese Ungerechtigkeiten, mit denen wir zu tun haben, beeinflussen ja auch unseren eigenen Sinn für Humor. Das ist ein Weg, Hoffnung zu finden. Und die brauchen wir ja auch, denn in den Vereinigten Staaten haben wir mit vielen diskriminierenden Gesetzeslagen zu kämpfen. Hoffnung ist wichtig, um damit klarzukommen.

TV Movie Online: In einem Interview mit Today hast du auch gesagt, dass du dich in den USA oft nicht zugehörig fühlst. Können Filme wie „Fire Island“, die asiatisch-amerikanische Schauspieler:innen repräsentieren, daran etwas ändern?

Margaret Cho: Ja, definitiv. Der Film zeigt, wie unterschiedlich die Erfahrungen von queeren asiatisch-amerikanischen Menschen sein kann. Damit werden wir daran erinnert, wie divers unsere Kultur ist, auch innerhalb der queeren Community.

TV Movie Online: Du bist schon sehr lange in der Unterhaltungsbranche tätig. Wie hat sich die Filmindustrie in Bezug auf die Diversität verändert?

Margaret Cho: Da gab es einen enormen Wandel. Wir heißen Geschichten aus anderen Blickwinkeln viel mehr willkommen. Auch asiatisch-amerikanische Menschen werden viel stärker repräsentiert. Das ist sehr inspirierend. Aber ich glaube, dass da immer noch viel passieren muss. Wir müssen noch mehr Geschichten sehen und hören und noch viel mehr lernen. 

TV Movie Online: „Fire Island“ thematisiert auch Diskriminierung innerhalb der queeren Community. Kann der Film dadurch einen Unterschied machen?

Margaret Cho: Auch in der queeren Community gibt es noch immer Raum für Diskriminierung und auch wir können voreingenommen sein. Aber der Film thematisiert das auf eine humorvolle Art und Weise, ohne dabei zu beschuldigen oder sich zu beschweren. Er zeigt einfach, wie es ist.

TV Movie Online: Und was bedeutet Pride für dich persönlich?

Margaret Cho: Pride bedeutet die Fähigkeit zu haben, weiterzumachen. Auf meiner ersten Gay Pride war ich im Jahr 1978. Und ich habe viel miterlebt vom Aufkommen von AIDS, über das Entdecken eines eigenen politischen Bewusstseins bis hin zur Gleichstellung der Ehe. Die queere Community ist sehr resilient.

"Fire Island" ist ab dem 19. August 2022 bei Disney+ zu sehen. Den Trailer zum Film seht ihr hier:

 

 



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